Heute darf ich mich einem sehr spannenden Thema widmen, nämlich der Frage, ob ein Charakter oder Mensch denn nur rein böse oder rein gut ist oder ob die Grenzen dazwischen verschwimmen können.
Puh, gar nicht so einfach diese Frage. Deshalb möchte ich dies einmal aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten:
Gucken wir uns zunächst einmal einige Filmcharaktere an:
Da hätten wir zum Beispiel den Joker. Ein wirklich böser Charakter, doch dem war nicht immer so. Denn hinter dieser bösen Fassade steckt ein geschlagener Charakter, der in seinem früheren Leben nichts als Frohsinn verbreiten wollte. Er ist verrückt, mörderisch und gefährlich, aber er war einmal anders. Ist er also wirklich rein böse?
Eine Figur, die wirklich eine unglaubliche Wandlung durchmacht wäre Dr. Octopus aus Spiderman. Der böse Widersacher von Spiderman wurde Opfer seiner eigenen Forschungen und dadurch böse und zerstörerisch, da er die Kontrolle über die elektrischen Tentakeln verlor. Zum Schluss allerdings erlangte er die Kontrolle zurück und opferte sich sogar selbst, um die Stadt und die Menschen zu schützen. Von gut auf böse auf gut. Na, wenn das nicht mal eine Wandlung ist.
Aber natürlich auch in der Welt der Literatur sind hier einige Beispiele zu finden:
Da hätten wir zum Beispiel den herzlosen Ebenezer Scrooge aus „Eine Weihnachtsgeschichte“, der vor Weihnachten so einiges mit den drei Geistern der Weihnacht durchmacht und dadurch vom herzlosen Geizkragen zu einem doch noch sehr gefühlvollen Menschen.
Und wenn wir schon bei der Literatur sind, möchte ich mich doch auch direkt dem Hauptthema meines Beitrages widmen:
Das Gute und das Böse in „Die Drachenhexe – Krone und Ehre“ von J.K. Bloom
Denn dieses Buch ist wirklich ein Paradebeispiel für das Gute und das Böse und vor allem für die verschwimmenden Grenzen.
ACHTUNG! DIESER TEIL DES BEITRAGS KÖNNTE SPOILER ENTHALTEN FÜR ALLE DIE BAND 1 NOCH NICHT KENNEN! ACHTUNG!
Die böse Drachenhexe Freyja, die über 100 Jahre lang das Land zerstört, Menschen gequält und ermordet hat, wandelt sich in Band 2 ganz deutlich. Ihr größter Wunsch ist es das Land, das sie zerstört hatte wieder aufzubauen und ihre Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen. Doch das ist gar nicht so einfach, wie gedacht, denn die Menschen davon zu überzeugen, dass aus böse so einfach gut wird, ist eine Herausforderung.
„Allerdings spürte ich bereits ein Brennen in meinen Augen, da es mir sehr wehtat, zu wissen, dass alle vor mir wegrannten. Dabei wollte ich kein Monster mehr sein. Nie wieder.“
Freyja aus „Die Drachenhexe – Krone und Ehre“
Und da bleibt auch noch die Frage, ob es denn überhaupt möglich ist, wenn man so lange so böse war, überhaupt gut zu werden. Bleibt die Dunkelheit auf ewig ein Teil von einem? Und nimmt sie nicht doch über kurz oder lang Besitzt von einem?
„Und genau diese Genugtuung konnte ich nicht abschütteln, denn sie war ein Teil von mir, genauso wie es die dunkle Hexe immer bleiben würde.“
Freyja aus „Die Drachenhexe – Krone und Ehre“
Für Freyja wird die Dunkelheit auf jeden Fall ein Teil von ihr bleiben, doch nun, hat sie die Wahl, welcher Teil in ihr zum Vorschein kommt. Und seien wir mal ehrlich: Steckt nicht in jedem von uns so ein klein bisschen Bösewicht? 😉
Doch auch ihr Gefährte der Engel Lucien hat es gar nicht mal so leicht in Band 2. Er ist ein Engel? Das reine Gute? Was hat er mit dem Bösen zu tun? Tja, nachdem er in Band 1 Ravaga getötet hat, ging ihre Finsternis auf sie über und diese stellt ihn auf eine der härtesten Proben seines Lebens, denn warum hat das Böse, das ihm zuflüstert, manchmal so verdammt recht?
„Ich biss mir so fest auf die Unterlippen dass ich dabei Blut schmeckte. Wieso hatten die Stimmen immer recht mit allem, was sie sagten?“
Lucien aus „Die Drachenhexe – Krone und Ehre“
Und die Stimmen machen es Lucien wirklich nicht leicht gegen die Dunkelheit anzukämpfen, denn der Grad zwischen Gut und Böse ist schmal und manche Angebote doch nur allzu verlockend:
„>Du schaffst es nicht aus eigener Kraft. Deine Tränen werden nicht versiegen und du wirst nicht über Lia sprechen können, wenn wir dir nicht den Schmerz nehmen.<
Ich riss die Augen auf. >Ihr nehmet mir den Schmerz?<
>Aber sicher. Zu so etwas sind wir fähig. Und noch viel mehr.<
Ein wahrlich verlockendes Angebot der Finsternis. Würde da nicht jeder in Versuchung kommen? Auch Lucien? Tja das müsst ihr schon selbst herausfinden 😉
Aber was ist denn nun die Antwort auf die Frage? Gut oder Böse? Gibt es ein dazwischen?
Für mich setze ich hier ein deutliches JA! Es gibt nicht nur böse, nicht nur gut und wie aus böse gut werden kann, so kann auch aus gut böse werden.
Der Schritt in die falsche Richtung scheint manchmal so groß und ist doch so klein.
Was haltet ihr davon? Gibt es für euch nur schwarz und weiß oder auch grau?
~ Svenja
Die Welt ist voller Grautöne und gerade das finde ich faszinierend
Das ist ein schöner Beitrag 😊
nur ein Vorfall um böse zu werden oder von böse wieder gut zu werden.
Ich glaube das haben wir alle in uns den nicht jeder ist gut oder böse 😊