Herzlich Willkommen zum zweiten Tag der Blogtour!
Heute darf ich euch die Autorin, Sarah Adler, mit einem sehr ausführlichen Interview vorstellen :)!
Am Ende des Beitrages gibt es außerdem ein Gewinnspiel <3
Gestern wurde bereits bei Fantasieweltenwandlerin das Buch vorgestellt und ein Wantedt Steckbrief gezeigt. Er ist wirklich toll geworden, schaut euch den Beitrag unbedingt HIER an! Auch bei ihr habt die Chance auf ein eBook <3
Also Sarah? Bereit?
Bitte stell dich einmal vor! 🙂
Hallo! 😀 Ich bin – welch große Überraschung – Sarah, dreiundzwanzig Jahre alt und immer noch Studentin der Archäologischen Wissenschaften an der Uni Freiburg. Dementsprechend mag ich alles, was ein wenig von der Zeit angenagt wurde und auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Mein Bett wird von Büchern zusammengehalten, ich ziehe meinem Hund gern gepunktete Halstücher an und im Moment lebe ich hauptsächlich von Lakritztee. Seit Januar 2016 arbeite ich mit dem Drachenmond Verlag als Autorin, Übersetzerin und gelegentlich sogar Lektorin zusammen und ich spiele für mein Leben gern Theater.
Gab es einen Anlass der dich zum Schreiben geführt hat und kannst du uns erklären wieso du dich für das Schreiben entschieden hast?
Antwort: Ich habe tatsächlich eigentlich schon immer gern geschrieben – seit ich einen Stift halten und das Alphabet verstehen konnte. Für mich stand es von Anfang an außer Frage, später irgendetwas anderes als Autorin zu werden. Mittlerweile haben sich meine Geschichten zwar ein wenig verändert (aus sprechenden Eichhörnchen wurden halb menschliche Raben, was womöglich keine allzu schwerwiegende Verbesserung ist, aber immerhin!), doch meine Liebe zum Schreiben bleibt weiterhin von sehr großer Bedeutung für mich.
Hast du noch einen anderen Job neben dem Autorendasein und wann schreibst du? Gibt es feste Schreibtermine oder spontan, wie es gerade passt?
Antwort: Momentan bin ich hauptberuflich Studentin. 😀 Der Stundenlohn dümpelt zwar im Negativbereich vor sich hin, aber immerhin habe ich Spaß an der Sache. Eine Weile lang habe ich Erste-Hilfe-Kurse gegeben – wie man meinem Buch „Knochenjob!“, in dem Tod versucht, einer Handvoll Menschen das Leben zu retten, vielleicht anmerkt –, aber mittlerweile kann ich nicht mehr die Zeit dafür aufbringen. Apropos Zeit – ich schreibe eigentlich immer und überall, wo ich will. Sehr oft im Zug auf dem Weg zur Uni, aber auch gerne mal spät nachts oder in ein paar faulen fünf Minuten, die ich zwischen zwei Kurse quetsche.
Hast du eine Muse oder etwas das dich motiviert zu schreiben und woher nimmst du die Ideen für deine Bücher? Was gibt dir die Kraft, zu schreiben, und wem bist du sehr dankbar für seine Unterstützung?
Antwort: Was mich motiviert, zu schreiben? Und schon wieder drängelt sich die Zeit in den Vordergrund … anscheinend will sie in jeder Antwort mindestens einmal erwähnt werden. 😀 Ich denke ganz einfach daran, wie viele Ideen ich noch habe und wie sehr ich will, dass sie alle aufgeschrieben werden, bevor mir der Weg alles Irdischen irgendwann in die Quere kommt. Klingt vielleicht morbide, klappt aber immer! Meine Ideen sind ein seltsames Wirrwarr aus Träumen, Wortspielereien, Gedankenfetzen und Inspirationsschnipseln, die sich hartnäckig an mir festklammern und unbedingt erzählt werden wollen. Ohne die Motivation eines Haufens lieber Leser, bewundernswerter Blogger und mitfiebernder Mitautorinnen wäre ich allerdings wahrscheinlich um einiges weniger fleißig. 😀
Kommen dir die Ideen beim Schreiben, oder hast du immer einen Notizblock oder etwas anderes dabei?
Antwort: Eigentlich kommen mir ständig Ideen – die können mir durch den Kopf schießen, wenn ich einfach einem Gespräch lausche, merkwürdig ins Nichts starre oder schon am Schreiben bin. Ich wünschte, mein ästhetisches Empfinden wäre stark genug, um mich dazu zu bringen, mir einen klassischen Notizblock zuzulegen, aber meistens muss die Notiz-Funktion meines Handys herhalten. Zuhause habe ich trotzdem einen kleinen Berg aus Notizbüchern und losen Blättern, auf dem hieroglyphengleiches Gekritzel meine verworrenen Ideen festhält.
Kannst du uns erklären was du beim Schreiben fühlst? Ob bei traurigen, lustigen oder spannenden Szenen? Gibt es Rituale die du beim Schreiben befolgst?
Antwort: Beim Schreiben fühle ich ein sadistisches Vergnügen, Leser und Buchcharaktere zu quälen – die großen Emotionen kommen eigentlich erst beim Überarbeiten. Mein absolutes Lieblingsritual ist es, unwissentlich die Gesichtsausdrücke meiner Figuren nachzumachen, während ich schreibe, und damit alle Umstehenden zu alarmieren und zu verwirren.
Zu Welchem Genre zählst du dein Buch? Wie bist du auf genau dieses Genre gekommen?
Antwort: „Rabenaas – Wie man die Schatten fängt“ würde ich als Science Fantasy bezeichnen (mit einem definitiven Schwerpunkt auf Fantasy und jeder Menge buntem Pseudo-Science). Die Idee dafür entsprang einem Traum – dementsprechend farbenfroh und durchgeknallt ist die dazugehörige Welt auch.
Wer macht dein Cover? Gestaltest du sie selbst oder überlässt du dies einem Mediengestalter? Wenn du könntest: von wem würdest du dir ein Cover wünschen?
Antwort: Meine Cover hat bisher immer die fabelhaft talentierte Marie Graßhoff entworfen – und weißt Du, was? Ich würde sie mir bei jedem einzelnen zukünftigen Buch wieder wünschen. Sie schafft es jedes Mal, meine Vorstellungen perfekt einzufangen … selbst dann, wenn ich selber nicht weiß, was ich erwarte.
Wie lange hast du an deinem ersten Buch gearbeitet und fiel es dir leicht, danach etwas Neues oder weiter zu schreiben?
Antwort: Mein erstes Buch war „Knochenjob!“ und der Schreibprozess ging erstaunlich fix – ich glaube, geschrieben habe ich etwa zwei Monate. Die Überarbeitungsphase dauerte etwa ein halbes Jahr, während der ich auf die Antworten der Verlage wartete. Ich wollte damals schon unbedingt mit Rabenaas anfangen … und während ich an Rabenaas saß, konnte ich es kaum erwarten, die nächste Idee aufs Papier zu bringen. Überraschung – inzwischen schreibe ich an ihr und will aber viel lieber an meinem nächsten Projekt arbeiten. Erkennst Du ein Muster? 😀
Sind deine Bücher Einteiler oder folgen noch weitere Bücher? Ist grade etwas in Arbeit oder Planung?
Antwort: Alle meine Bücher sind bisher Einteiler, wobei ich es nicht ausschließe, dass es eines Tages unabhängige Ergänzungsbände geben könnte. Im Moment arbeite ich an „Kann Spuren von Geistern enthalten“, einem (hoffentlich) humorvollen Gespensterroman über verlorene Seelen und ein Fünkchen Zuneigung. Die Geschichte hat sich ebenfalls als Einzelband entpuppt.
Wie aufgeregt bist du nun vor deiner nächsten Veröffentlichung?
Antwort: Die nächste Veröffentlichung ist ja noch eine ganze Weile hin – aber ich freue mich unheimlich, zu sehen, wie mein drittes Buch wohl ankommen wird!
Welche Erwartungen hast du an deine Bücher und uns, deine Fans?
Antwort: Meine Bücher sollen in erster Linie mich selbst zufriedenstellen. Ich will, dass sie genauso seltsam und eigenständig sind wie meine Gedanken, und wenn sie es dabei noch schaffen, den ein oder anderen Leser zu berühren, finde ich das natürlich großartig! Ich könnte mir keine besseren Leser wünschen, denn ich erhalte jeden Tag so viel Lob und Ermunterung, dass ich vor Rührung einen ganzen Ozean heulen könnte.
Wirst du dein Buch auf Messen vorstellen?
Antwort: Die nächste Messe wird für mich die Frankfurter Buchmesse, wo ich mit meinen zwei Büchern am Drachenmondstand vertreten sein werde. Ich hoffe, ganz viele von euch dort zu sehen!
Wie reagierst du auf Kritik? Sowohl auf positive als auch auf negative.
Antwort: Ich liebe Kritik. Positive ist natürlich immer sehr schmeichelhaft, aber tatsächlich sind es die negativen Kritikpunkte, aus denen man am meisten lernt. Bisher habe ich nur äußerst charmante und liebenswürdig verfasste Negativkritik bekommen, wofür ich sehr erleichtert bin. Ich bin immer bereit, mich zu verbessern und dankbar für jeden, der meinen Geschichten eine Chance gibt.
Was ist das schönste das du bisher in deinem Autorendasein erlebt hast?
Antwort: Das Allerschönste? Das ist eine wirklich, wirklich gute Frage. Jeder einzelne Tag als Drachenmondautorin war bisher etwas ganz Besonderes. Unsere Leser sind wundervoll, die Messen immer ein großer Spaß, unsere Treffen sind genial und witzig … aber der Moment, in dem Astrid mir schrieb, dass sie „Knochenjob!“ gerne verlegen möchte, wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Dicht gefolgt von dem Augenblick, als ich meiner Cousine und besten Freundin Helena Gäßler, die pünktlich zur Buchmesse ihren Erstling „Das Raunen der Flammen“ veröffentlichen wird, beibringen durfte, dass Astrid sie gern unter Vertrag nehmen würde. <3
Erzähl uns doch noch ein bisschen über dich! Was gibt es noch interessantes über dich zu wissen, was wir noch nicht ausgefragt haben?
Antwort: Ich habe mich als Kind gern als menschliche Fliege verkleidet. Prinzessinnen waren irgendwie nie so mein Ding. Zählt das? Vielleicht tut es das durchaus, denn wenn ich jemandem einen Tipp für ein erfülltes Leben geben könnte, würde dieser definitiv lauten: In einem Raum voller Prinzessinnen, sei die menschliche Fliege.
Oder sei eine von den Prinzessinnen. Denn mittlerweile bin ich alt genug, um zu erkennen, dass auch Prinzessinnen ihre Vorteile haben und wir in dieser Welt alles sein können, was wir sein wollen.
G E W I N N S P I E L
Zu gewinnen gibt es ein Ebook „Rabenaas“ von Sarah Adler im Wunschformat!
Um teilzunehmen kommentiert unter diesem Beitrag und verrate mir: Was ist eurer Meinung nach die beste Antwort der Autorin in diesem Interview?
Ich habe ja einen persönlichen Liebling *lach*
und zwar: „Beim Schreiben fühle ich ein sadistisches Vergnügen, Leser und Buchcharaktere zu quälen – die großen Emotionen kommen eigentlich erst beim Überarbeiten.“
Hallo,
meine Lieblingsantwort ist: Beim Schreiben fühle ich ein sadistisches Vergnügen, Leser und Buchcharaktere zu quälen – die großen Emotionen kommen eigentlich erst beim Überarbeiten. Mein absolutes Lieblingsritual ist es, unwissentlich die Gesichtsausdrücke meiner Figuren nachzumachen, während ich schreibe, und damit alle Umstehenden zu alarmieren und zu verwirren. Ich finde das einfach sehr witzig 😉
LG
Was für ein tolles Interview. Meine liebliengsantwort ist die:
Meine Bücher sollen in erster Linie mich selbst zufriedenstellen. Ich will, dass sie genauso seltsam und eigenständig sind wie meine Gedanken, und wenn sie es dabei noch schaffen, den ein oder anderen Leser zu berühren, finde ich das natürlich großartig!
Danke für dieses wundervolle Interview:)
Für mich die schönste Antwort war die mit den Notizbüchern und den Kritzeleien:) Ich steh total auf schöne Notizbücher und kann meine eigene Handschrift meist nicht entziffern;)
Huhu,
schönes Interview. Meine Lieblingsantwort: „Beim Schreiben fühle ich ein sadistisches Vergnügen, Leser und Buchcharaktere zu quälen …“
Gruß Isbel
Was für ein schönes Interview. Genau deine lieblings Antwort ist auch meine. Man merkt daran ihren Humor, wie man sie aus ihren Büchern kennt.
Hey Liza 🙂
Ich muss echt sagen, die menschliche Fliege ist einfach unheimlich lustig. Ich war auch immer der Marienkäfer unter den Prinzessinnen, ich kann Sarah da also sehr gut nachvollziehen. 😀 Ansonsten finde ich aber auch sehr interessant, dass Helena ihre Cousine ist. Auf der Leipziger Drachennacht habe ich mich ganz lieb mit ihr unterhalten und bin jetzt noch neugieriger, wie wohl ihr Schreibstil ist.
Liebe Grüße,
Klaudia
Für ist es das ihre Bücher bis jetzt Einteiler sind. Ich mag keine Bücher mit offenen Ende. 😉
Hallo 😊
Ich finde diese Antwort top.
Meine Bücher sollen in erster Linie mich selbst zufriedenstellen. Ich will, dass sie genauso seltsam und eigenständig sind wie meine Gedanken, und wenn sie es dabei noch schaffen, den ein oder anderen Leser zu berühren, finde ich das natürlich großartig! Ich könnte mir keine besseren Leser wünschen, denn ich erhalte jeden Tag so viel Lob und Ermunterung, dass ich vor Rührung einen ganzen Ozean heulen könnte.
Deine ist natürlich die witzigste, aber die hast du ja schon gepickt 😂
Glückwunsch Manuela Schäller, du hast gewonnen! <3
Bitte sende mir eine Mail an books.liza@web.de mit deinem Wunschformat!
Danke für das Interview, denn selbst dabei muss man immer schmunzeln 🙂
Ich zumindest ^^
Meine Lieblingsantwort? Diese hier …
„… wenn ich jemandem einen Tipp für ein erfülltes Leben geben könnte, würde dieser definitiv lauten: In einem Raum voller Prinzessinnen, sei die menschliche Fliege.
Oder sei eine von den Prinzessinnen. Denn mittlerweile bin ich alt genug, um zu erkennen, dass auch Prinzessinnen ihre Vorteile haben und wir in dieser Welt alles sein können, was wir sein wollen.“
Ein wunderschönes Interview, es wirkt herrlich erfrischend und auf alle Fälle authentisch.
Mir gefällt, wie sie das Ideenwirrwarr in ihrem Kopf beschreibt:“Meine Ideen sind ein seltsames Wirrwarr aus Träumen, Wortspielereien, Gedankenfetzen und Inspirationsschnipseln, die sich hartnäckig an mir festklammern und unbedingt erzählt werden wollen.“ Herrlichst!
Die beste Antwort ist die mit der menschlichen fliege