[Interview ~ Liza] „Harrowmore Souls: Ticket 23“ Band 2 von Miriam Rademacher

Im Rahmen der Release-Party zu dem neuen Buch „Harrowmore Souls: Ticket 23“ von Miriam Rademacher durfte ich der Autorin ein par Fragen stellen!

Beschreibe dich in 3 Worten!

Verträumt, nostalgisch, zufrieden

Wieviel von dir steckt in deinen Charakteren? Gibt es Eigenschaften die du mit dir verknüpfst oder gibt es Charaktere, bei welchen du dir Freunde oder Familie als Beispiel genommen hast? Und vor allem, wissen diese Freunde/Familie davon?

In allen Figuren steckt ein bisschen von mir, sonst könnte ich sie wohl nicht schreiben. Dieses Bisschen reichere ich dann mit zusätzlichen Aspekten an. Ich besetze die Rollen in meinen Geschichten nur sehr selten mit Menschen aus meinem privaten Umfeld. In meinen Tanzlehrer-Krimis sind ein paar reale Personen versteckt, doch nur eine wusste von ihrem Glück, eine früh verstorbene Freundin. Ich habe ihr quasi ein kleines Cameo-Denkmal gesetzt ;-). Ihr hat das gefallen. Viel häufiger stelle ich mir bei meinen Figuren Schauspieler vor, die bei einer Verfilmung (haha) die Rollen gut ausfüllen könnten. Meine Livie, so wie ich sie sehe, flimmert jedes Jahr zu Weihnachten über den Bildschirm, aber mehr wird nicht verraten, denn jeder soll sich ein eigenes Bild machen dürfen. Und nein: ich denke bei Livie nicht an eine Märchenverfilmung mit drei Haselnüssen, da liegt ihr völlig falsch

Wie gehst du mit Schreibblockaden um?

Ich glaube, ich habe noch nie eine echte Schreibblockade erlebt. Wenn ich mal nicht weiterkomme, gönne ich mir ein heißes Bad oder einen langen Spaziergang, das reicht normalerweise, um weiterzumachen. Menschen beobachten, an der Bushaltestelle oder im Supermarkt, klappt auch ganz gut. Wenn ich mal total festhänge, lösche ich die letzten Seiten und schlage einen anderen Weg ein. Spätestens dann flutscht es wieder, und ich weiß dann, dass ich mich kurzfristig auf dem Holzweg befunden habe.

Du schreibst sowohl deine überaus homurvollen Urban Fantasy Bücher als auch Krimis. Wie bist du in diesen doch komplett unterschiedlichen Genres gelandet?

Ich wollte erst einmal austesten, was mir am meisten liegt. Ich habe nämlich auch Kinderbücher und historische Novellen geschrieben. Einmal eine Erotik-Geschichte, aber das liegt mir überhaupt nicht, es verkommt immer zur Lachnummer. Dramen und Tragödien bekomme ich auch nicht gut hin, mir grätscht mein Humor dazwischen und das in den unpassendsten Momenten. Krimis und Fantasy machen mir beide Spaß, ganz besonders, weil ich zwischen den Genres abwechseln kann. Mit der Katalie-Mystery-Reihe habe ich mir meinen Traum von der Mischform erfüllt: Klare Krimielemente, doch wenn Katalie der Meinung ist, dass ein Troll, den Wagen plattgetrampelt hat, dann versuch mal, ihr das Gegenteil zu beweisen…

Du hast ja mittlerweile 3 Reihen im Sternensand Verlag. Banshee Livie, Ada und Harrowmore Souls. Alle aus dem gleichen Genre. Fällt es dir beim Schreiben manchmal schwer, zwischen den Welten zu wechseln?

Nein, das ist in meinem Kopf klar definiert: Ada bekommt die Monster und die Intrigen, Allison darf sich mit Geistern, allem Übersinnlichen und ihrer eigenen Geschichte herumschlagen und Livie bekommt einen Mix aus allem, solange es nur überraschend, schräg und warmherzig ist.

Planst du im Voraus, wie viele Bände eine Reihe haben wird und plottest die Geschichten komplett durch oder nimmst du es eher wie es kommt?

Ich plane im Voraus, dass jeder Band eine in sich geschlossene Geschichte darstellen muss, damit das Warten auf den nächsten Teil für den Leser erträglich bleibt. Eine genaue Anzahl der Bände habe ich meist nicht im Kopf. Wenn ich mit dem Schreiben beginne, kenne ich Anfang und Ende, sowie einige Zwischenstationen der Geschichte. Aber ich plotte nicht bis in letzte Detail, und wenn eine Story oder eine Figur sich im Laufe des Schreibens anders entwickelt, lasse ich das zu. Das schreiben soll auch für mich spannend bleiben.

Gibt es etwas, auf das du beim Schreiben nicht verzichten kannst?

Gute Laune. Ich kann nicht schreiben, wenn ich mich mit jemandem gestritten habe, das geht gar nicht. Es sei denn, ich muss gerade im Buch jemanden umbringen, dann kann es klappen. Eine schöne Aussicht und eine Tasse Tee sind hilfreich, es geht aber auch ohne. Das Naschen versuche ich im Rahmen zu halten, seit ich nicht mehr regelmäßig tanze und mehr schreibe, kneifen die Hosen.

Welches war das schönste Kompliment, das dir jemals jemand in Bezug auf deine Bücher gemacht hat?

Ein befreundeter Therapeut hatte einmal eine Patientin, die weinend ins Sprechzimmer kam. Als er sie fragte, was denn Schlimmes passiert sei, meinte sie: „Gar nichts. Aber das Kinderbuch in ihrem Wartezimmer von dieser Frau Rademacher ist zum Heulen schön.“ Ich fürchte, dieses Kompliment kann niemals getoppt werden.

Hast du bereits ein nächstes Projekt in Planung?

Ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll . Also: Im Frühjahr 2022 startet meine neue Krimireihe im Rowohlt-Verlag, dafür ist noch jede Menge zu tun. Außerdem naht der letzte Band der Ada Reihe, und Livie und Harrowmore Souls brauchen Fortsetzungen. Auch der letzte Band meiner Kinderbuch-Reihe Talisman hat noch in diesem Jahr Stapellauf, und der zweite Teil der Katalie-Mysteries liegt geplottet bereit. Bis Mitte 2022 wird mir ganz sicher nicht langweilig.

Wenn du Besuch von einer guten Fee bekommen würdest und du darfst dir eine Sache wünschen, was wäre es?

Eigentlich bin ich recht zufrieden, aber Gesundheit und einen klaren Verstand bis ins hohe Alter, also das wäre schon toll. Dann kann ich noch ganz lange weiterschreiben.

Vielen Dank, liebe Miriam, dass du die Fragen so toll beantworten hast! *_*

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