Klappentext
Willkommen in den obersten Rängen der Gesellschaft…
Kurz vor ihrer Volljährigkeit stellt sich heraus, dass Malia zu den Glücklichen der Gesellschaft gehört – den Menschen, denen eine außerordentliche Gabe zuteil geworden ist. Von einem Tag auf den anderen zählt sie zur High Society des Landes: der Elite.
Aber für die verschlossene, immerzu unsichtbar bleibende Malia geht damit ein Albtraum in Erfüllung. Nicht nur richten sich plötzlich sämtliche Augen der Nation auf sie, auch muss sie sich als Trägerin eines übernatürlichen Elements ausgerechnet von dem bislang unerreichbaren High Society-Boy Christopher Collins ausbilden lassen. Dem Jungen, in den sie seit Jahren heimlich verliebt ist und in dessen Augen das gleiche Feuer lodert wie in ihren…
Zu den Hörbüchern/Büchern auf Audible/Amazon
Spark – Die Elite 1
Fire – Die Elite 2
Blaze – Die Elite 3
Meine Meinung
So völlig allein hätte ich wahrscheinlich nicht zu diesem Hörbuch gegriffen. Aber Bookbeat war der Meinung, es könnte mir gefallen… Und wenn die denken, es trifft meinen Geschmack, dann kann man es ja mal ausprobieren 😉
Bereut habe ich es definitiv nicht, soviel vorweg. Trotzdem habe ich bei Band 3 abgebrochen. Warum, erfahrt ihr jetzt.
Zum Inhalt:
Wir haben ein relativ klassisches, dystopisches Setting: Zerstörte, neugeordnete Welt mit Supermächten, die einander gegenüberstehen (das ist übrigens meine Interpretation der Situation, andere mögen es anders sehen). Außerdem gibt es noch ein paar paranormale Menschen, die genetisch gezeugt werden: Kinder werden eine Genbehandlung unterzogen und entwickeln daraufhin die Fähigkeit, ein Element zu kontrollieren. Das wiederum ist die Fahrkarte zur High Society, gleichzeitig aber auch die Verpflichtung zum Soldaten.
Malia ist eines dieser genveränderten Kinder, oder eher Teenagerin.
Sie macht das total fertig, sie will nicht zur Elite gehören. Dazu kommt noch (und hier rutschen wir auch schon ins Klischee) der heiße, aber arrogante Typ aus ihrer Schule, der ebenfalls ein Element beherrscht: Chris. Und ausgerechnet er soll sie ausbilden.
Darauf liegt dann auch der Fokus des ersten Bandes – wie Malia entdeckt, was in ihr steckt und wie die beiden Protagonisten miteinander umgehen.
Und auch wenn hier ein klassisches „du darfst dich nicht in diesen Typen verlieben, tust es aber trotzdem“-Szenario vorliegt, finde ich diesen Part ziemlich gut umgesetzt. Denn der wichtigste Punkt bei so einer Geschichte ist, dass die Protagonisten glaubwürdig bleiben. Und das ist der Autorin definitiv gelungen. Ich erinnere mich da an „Royal“ von Valentina Fast, wo mich die Protagonistin einfach nur genervt hat mit ihrem ständigen hin und her. Das ist bei Malia nicht der Fall. Sie weiß eigentlich ziemlich gut, was sie will und nicht will, und ihr Verhalten bleibt konstant und nachvollziehbar, wenn man sich ein bisschen in das Alter hineinversetzt.
Chris mag ich zugegeben noch nicht so sonderlich, aber wer weiß, vielleicht ist das ja sogar von der Autorin gewollt? Er ist systemtreu und ein echter Aufreißer. Ach so, und er hat definitiv ein Geheimnis (war doch klar oder?), bei dem für mich noch nicht feststeht, ob es wirklich am Ende des ersten Bandes schon gelüftet wurde oder wir aufs Glatteis geführt werden.
Ob man solche Geschichten mag (Bad Boy trifft braves Mädchen), ist echt Geschmackssache. Ich lese/höre so was sehr gern, aber hier war es grenzwertig. Der Fokus liegt etwas zu sehr auf der Entwicklung der Beziehung der beiden (obwohl sich eigentlich nichts entwickelt, die beiden stehen mehr oder weniger auf der Stelle). Was für mich völlig nebensächlich war sind die politischen Verstrickungen des Landes und die Umstände, warum eine „drohende Gefahr“ besteht. Das war sehr schade, aber vermutlich wird das noch eine große Rolle spielen – so meine Hoffnung am Ende von Band 1.
Ich legte direkt mit Band 2 weiter, und wurde nicht enttäuscht. Endlich passierte mal etwas außerhalb der Gefühlswelt zwischen Malia und Chris. Andere Charaktere wurden greifbarer, die Situation klarer, in der sich die Welt befindet, und es gab sogar echte Action-Szenen. Durch die ersten zwei Drittel des Buches rutschte ich regelrecht hindurch und war gefesselt. Dann jedoch kippte es wieder und Chris rückte zurück in den Fokus. Schade.
Das war dann auch der Grund, warum ich Band 3 nach ca. 20% abgebrochen habe. Es ist so viel los in Malias Leben, aber ihre Gedanken drehen sich fast ausschließlich um Chris. Hier verlor sich, was ich in Band 1 noch gelobt habe: Malias Handlungen und Gedankenwelt war nicht mehr nachvollziehbar und lies mich immer wieder den Kopf schütteln, bis ich schlichtweg keine Lust mehr hatte, ihrer leidenden Schwärmerei zuzuhören. Vielleicht war ich auch einfach nicht mehr in der richtigen Stimmung dazu und werde irgendwann weiterhören. Aber jetzt greife ich doch lieber erstmal wieder zu einem Thriller 😊
Die Sprecherin Lydia Herms finde ich gut gewählt. Okay, ihre Stimme ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, da sie in einer relativ hohen Tonlage liegt. Aber es passt unheimlich gut zu der Protagonistin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Auch die ruhige Erzählweise spiegelt einfach Malias Charakter wider.
Wenn es wirklich mal zu Action kam hat mir ein bisschen der Schwung gefehlt, die Angst, die die Protagonisten hatten, war für mich nicht spürbar. Aber der emotional romantische Teil und die inneren Probleme von Malia kamen sehr gut rüber.
Ein weiterer Kritikpunkt, der wirklich nur das Hörbuch betrifft: fehlende Pausen. Absätze im Buch sind nicht durch eine Sprecherpause erkennbar, was einen Szenenwechsel manchmal untergehen lässt und es dann natürlich schwer ist, der Logik zu folgen.
Fazit:
Wer auf die klassischen Dystopie-Settings mit bravem Mädchen und Arschloch-Hottie steht, der findet hier ein wirklich gutes Buch. Der Fokus liegt definitiv nicht im Bereich der Dystopie, sondern ganz klar in der Romanze zwischen Malia und Chris. Auf Platz zwei kommt die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und irgendwo ganz hinten, was mit dem Land passiert. Tolle Lovestory mit heftigem hin-und-her, das Fantasy-Potential wurde aber etwas verschenkt (zumindest so weit ich gehört habe).