Lily Konrad Autorenvorstellung vom 17.09.2015

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Schon als Kind liebte Lily Geschichten – die aus Büchern genauso wie die selbst ausgedachten. Ihre ersten „Werke“ waren in Schulhefte geschriebene Indianergeschichten, die sie mit Bildern von Karl-May-Verfilmungen illustrierte.
2002 begann sie, Romane zu schreiben, zunächst allerdings nur für ein paar interessierte Testleser. Ihr Debüt „Staub von den Sternen“ erschien erst gut 10 Jahre später.
In ihren Büchern schreibt Lily vor allem über die Gefühle und Handlungsmotive ihrer Protagonisten. Es ist ihr wichtig, ihren Lesern die handelnden Personen nahe zu bringen, die Charaktere lebensecht und durchschaubar zu machen. Für sie sind Bücher vergleichbar mit Musik: Die geschriebenen Worte sind wie Noten auf dem Papier. Erst wenn die Melodie erklingt, wenn die Geschichte in der Vorstellung des Lesers Formen annimmt, sind die Noten oder Worte zum Leben erwacht und haben ihr Ziel erreicht.
Lily lebt mit ihrer Familie in ihrer Wahlheimat Butzbach, einem kleinen Städtchen nördlich von Frankfurt. Außer Schreiben und Lesen sind ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen Stricken von selbst erdachten Motiven, Wandern und Reisen. Sie ist mit Vorliebe am, im oder auf dem Meer, was vielleicht mit ihrem Sternzeichen (Fische) zusammenhängt.
Bisherige Bücher:
Staub von den Sternen
Klappentext: Silvia, Ulrike, Nora und Jenny sind vier grundverschiedene Frauen – mit völlig unterschiedlichen Lebensauffassungen, Wünschen, Erwartungen, Hoffnungen, Träumen. Silvia hofft, sich neu zu verlieben. Ulrike träumt von einer eigenen Familie. Nora sucht das sexuelle Abenteuer, das ihr Mann ihr nicht bieten kann. Und die besonders hübsche Jenny will ihr Leben genießen, nachdem sie endlich der strengen Aufsicht ihres Vaters entkommen ist.
Die Wege dieser Frauen kreuzen sich, als sie es alle mit demselben Mann zu tun bekommen: Robin, der anscheinend jede Frau haben kann, wie es ihm beliebt. Für jede der vier hat das Zusammentreffen mit ihm weitreichende Folgen – doch die sind so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Auch Robin stößt an die Grenzen, die das Leben ihm vorgibt: Sein Vater hat ganz eigene Pläne für die Zukunft seines Sohnes. Wird Robin sich fügen, damit er auf der anderen Seite seinen größten Wunsch verwirklichen kann.
Das Buch hat 494 Seiten.
Was andere nicht haben
Klappentext: Im Leben des attraktiven Robin Huth stehen Veränderungen bevor. Dabei hat er alle Hände voll damit zu tun, das Überleben seiner Firma zu sichern. Für dieses Unterfangen versucht er, eine Mitarbeiterin zur Führungskraft aufzubauen. Doch die kollegiale und erfolgreiche Zusammenarbeit wird dadurch erschwert, dass sie ihm plötzlich weit mehr bedeutet. Ob es in dieser Situation wirklich eine so gute Idee ist, ausgerechnet Silvia Augustin als Beraterin in die Firma zu holen, mit der Robin weit mehr verbindet als eine gute Geschäftsbeziehung? Die Autorin Lily Konrad erzählt mit dem Roman nach “Staub von den Sternen” das Leben ihrer Protagonisten auf spannende und einfühlsame Art weiter.
Das Buch hat 557 Seiten.
1001 Angst
Klappentext: Bislang hat die junge Lina ein ganz normales Leben geführt. Doch nun wird sie in einem dunklen Kellerraum gefangen gehalten, gequält, erniedrigt und auf bestialische Weise misshandelt. Wie ist Lina in diesen Keller geraten? Wer ist Sosso? Und was kann ihr neuer Freund Jimmy für Lina tun? Ein spannender Thriller der Autorin Lily Konrad, die Einfühlungsvermögen sowohl für das Opfer als auch in die Täterrolle beweist.
Das Buch hat 141 Seiten.
Frage: Die meisten unbekannten Autoren scheinen einen Brotjob zu haben und dann teilweise auch noch Kinder. Da fragen wir uns: wann wird geschrieben? In jeder möglichen freien Minute? Am Wochenende für ein paar Stunden? Gibt es feste Schreibtermine oder spontan, wie es gerade passt?
Antwort: Ich weiß natürlich nicht, wie andere Autorinnen und Autoren das machen, kann also nur für mich selbst sprechen: Ich habe mir das Fernsehen komplett abgewöhnt und habe dadurch Zeit zum Schreiben gewonnen. Also abends, am Wochenende, auch mal morgens früh vor der Arbeit oder in der Mittagspause und manchmal sogar nachts, wenn ich aufwache und mir gerade etwas besonders Gutes eingefallen ist.
Ich habe auch versucht, mir feste Termine und bestimmte Wortzahlen als Ziele zu setzen – aber das klappt bei mir nicht gut. So macht mir das Schreiben nämlich nicht mehr so viel Spaß – und ich finde, das merkt man beim Lesen der Texte, die auf diese Weise entstanden sind. Daher bin ich wieder umgestiegen auf „ich schreibe immer dann, wenn ich gerade Lust dazu habe“.
 
Frage: Eine etwas gemeinere Frage… Welches deiner Bücher liebst du am meisten? Hast du alle deine Bücher nach Veröffentlichung selbst nochmal gelesen?
Antwort: Ich finde die Frage nicht gemein, aber unmöglich zu beantworten. Warum? Lass es mich mal mit etwas anderem vergleichen: Ich habe drei Kinder. Welches davon liebe ich am meisten? Keines und alle. Jedes ist für sich einmalig und ich bin auf alle drei sehr stolz. Natürlich kommt es vor, dass eines von ihnen gerade im Vordergrund steht. Das bedeutet aber nicht, dass ich die anderen dann weniger lieb habe.
So ähnlich ist es mit meinen Büchern. Jedes ist mir auf seine Art wichtig, und alle drei sind Bücher, die ich selbst gern lesen würde. Denn nur solche möchte ich schreiben.
Nach der Veröffentlichung habe ich meine Bücher nicht noch einmal gelesen, jedenfalls nicht komplett. Ich lese gelegentlich Teile davon. Entweder, weil ich etwas noch einmal ganz genau vor Augen haben möchte, da ich gerade eine Fortsetzung schreibe und die Details stimmen müssen. Oder weil ich passende Stellen für eine Lesung aussuche.
Aber nach dem Schreiben und vor der Veröffentlichung habe ich jedes meiner Bücher wieder und wieder gelesen, immer unter verschiedenen Gesichtspunkten: Sind die Charaktere gut beschrieben und ist ihr Verhalten nachvollziehbar? Sind alle Szenen notwendig, tragen sie zum Handlungsablauf bei? Lässt der Text sich gut lesen oder „holpert“ es? (Für diesen Durchlauf lese ich das Buch laut.) Und das neben den „normalen“ Korrekturdurchläufen. Wenn das Buch schließlich veröffentlicht wird, habe ich es daher bestimmt ein Dutzend Mal gelesen.

Frage: Wie lange hast du an dem ersten Buch gearbeitet und fiel es dir leichter, das 2. und 3. Buch zu schreiben? Was inspiriert dich, hast du eine Muse?
Antwort: An den ersten Büchern habe ich jeweils ungefähr ein Jahr geschrieben. Dann lagen sie lange in der Schublade. Mein allererstes Werk ist bis heute nicht veröffentlicht – vielleicht wird es das nie. Es gibt in jedem Buch Passagen, die mir schwerer fallen als andere. Ich vermute mal, dass sich das nie ändern wird. Die Entstehung von „1001 Angst“ war bislang für mich am schwierigsten, weil dieser Psychothriller ein neues Genre für mich darstellte, für das ein ganz anderes Arbeiten notwendig wurde. Während ich bis dahin mit Mind Maps, Gedankensplittern und nur einem „roten Faden“ und Zeittabellen als Anhaltspunkte gearbeitet hatte, musste ich nun die Handlung komplett durchplanen, einen Kapitelplot erstellen und mir bis ins Detail überlegen, an welcher Stelle ich wie viel verrate…
Was mich inspiriert, ist ganz unterschiedlich. Ein Zeitungsartikel, ein Bild, ein Gesprächsfetzen, den ich irgendwo aufschnappe, eine Melodie. Da ist ein Satz, den ich irgendwo höre oder lese, eine Person, die ich irgendwo sehe, eine Stimmung, die ich wahrnehme – und plötzlich habe ich ein paar Bilder dazu im Kopf. Durch irgendetwas wird ein Gefühl in mir ausgelöst, das dann die Keimzelle für eine neue Geschichte ist. Es kann eine ganze Weile dauern, bevor aus so einem „Keim“ eine Geschichte wird. Ich habe noch etliche davon „rumliegen“ und ständig kommen neue dazu – aber wenn sie gut sind, wird ihre Zeit noch kommen.

Frage: Sind die Bücher alles Einteiler oder folgen noch weitere Teile zu einem der Bücher? Zwei der Bücher hängen ja schon irgendwie zusammen. Kann man diese getrennt lesen, oder sollte man sie in einer bestimmten Reihenfolge lesen?
Antwort: „1001 Angst“ ist definitiv ein Einteiler. „Staub von den Sternen“ und „Was andere nicht haben“ hängen zusammen, denn es geht um dieselben Hauptpersonen. Dennoch sind beide Handlungen in sich abgeschlossen und man versteht sie auch, wenn man nur eines der Bücher liest. Außerdem liegen zwischen beiden Romanen ungefähr 5 Jahre, in denen die Personen sich weiterentwickelt haben. Wenn man in Betracht zieht, beide Bücher zu lesen, sollte man allerdings mit „Staub von den Sternen“ beginnen, sonst wird man zu sehr gespoilert.
Momentan arbeite ich an dem dritten Teil dazu. Zwischen „Was andere nicht haben“ und diesem neuen Band werden diesmal sogar 8 Jahre liegen. Aber wieder wird es ein Buch sein, das man auch getrennt von den anderen lesen kann.
Neben meinen Büchern gibt es von mir auch noch Thriller-Episoden in der Complex West Reihe. (Bislang erschienen: „Ich bin Gott“ und „Eiseskälte“, demnächst wird „Seelenlos“ folgen.) Bei diesen Episoden gibt es keine bestimmte Reihenfolge. Sie sind in sich abgeschlossen, setzen aber wie Puzzleteile ein Gesamtbild zusammen.
Frage: Wie aufgeregt warst du bei deiner ersten Veröffentlichung?
Antwort: Auf einer Skala von 1 bis 10? Ich würde sagen ungefähr 20 J
Es ist immer ein ganz besonderes Gefühl, das eigene Buch in der Hand zu halten. „Staub von den Sternen“ kam genau an meinem Geburtstag aus der Druckerei und ich bin extra abends zum Verlag gefahren, um meine Exemplare abzuholen.
Frage: Woher nimmst du die Ideen für deine Bücher? Was gibt dir die Kraft, zu schreiben, und wem bist du sehr dankbar für seine Unterstützung?
Antwort: Nicht ich nehme mir die Ideen irgendwoher – sie kommen zu mir. Ich erlebe etwas oder nehme etwas wahr, das in meiner Gefühlsweilt einen Resonanzboden findet. Und plötzlich habe ich eine Idee im Kopf, die ich dann in Stichpunkten aufschreibe. Meistens fängt es mit einer bestimmten Person an, die ich dann näher kennenlernen will. Wie sieht sie aus? Was ist das für ein Mensch? Was ist ihr Beruf? Wo wohnt sie? Was sind ihre Vorlieben, was mag sie gar nicht? Und so weiter … Dann wende ich mich ihrem Freundeskreis zu, entdecke weitere Personen, die für die Geschichte wichtig sind, und so allmählich wird der Handlungsverlauf für mich sichtbar.
Schreiben ist für mich Entspannung. Wenn es anstrengend wird, also Kraft kostet, läuft irgendetwas schief. Das ist für mich ein sicheres Zeichen, dass ich an dieser Stelle abbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt nach dem Kraftfresser suchen sollte.
Es gibt viele Menschen, denen ich dankbar bin. Zum Beispiel meinem Großvater, der mir die Liebe zum Geschichtenerzählen vermittelt hat. Aber insbesondere auch meinem Verleger Sascha Ehlert. Ohne ihn hätte ich niemals angefangen Thriller zu schreiben. Und es gibt niemanden, mit dem ich so gut Ideen für neue Thriller(episoden) entwickeln kann wie mit ihm. Den Admins von Facebookgruppen, in denen ich meine Bücher vorstellen darf. Menschen wie dir, die sich die Mühe machen, Interviews mit mir zu führen und zu veröffentlichen. Bloggern, die meine Bücher besprechen. Und meinen Leserinnen und Rezensentinnen, die mir durch ihre Rückmeldungen und Empfehlungen Mut gemacht haben weiter zu schreiben. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen Kommentar zu meinen Büchern bekomme oder jemand irgendwo eines meiner Bücher empfiehlt. Ich glaube, ich werde so etwas nie als Selbstverständlichkeit betrachten.
Frage: Kommen dir die Ideen beim schreiben, oder hast du immer einen Notizblock oder etwas anderes dabei?
Antwort: Beides. Beim Schreiben entwickeln meine Figuren ein Eigenleben. Ich brauche ihnen dann nur zuzuschauen und aufzuschreiben, was sie tun. Manchmal „boykottieren“ sie auch eine meiner Ideen. Wenn ich versuche, trotzdem meinen Kopf durchzusetzen, merke ich ganz schnell, dass da etwas nicht stimmt, dass die Idee nicht zu der betreffenden Person passt. Also lasse ich die Romanfiguren den Handlungsablauf bestimmen.
Um jederzeit neue Ideen aufschreiben zu können, habe ich fast immer etwas zum Schreiben und mein Smartphone dabei.
Frage: Welche Erwartungen hast du noch an die Bücher und uns, deine Fans?
Antwort: Erwartungen habe ich vor allem an mich selbst: Dass ich weiterhin so viel Freude am Schreiben habe, dass ich noch weitere Genres ausprobiere, dass ich noch viele meiner Ideen in Bücher umsetze. In Bezug auf meine Leser und Leserinnen bin ich sehr dankbar, glücklich und auch ein bisschen stolz auf die Anerkennung und Unterstützung, die ich bereits erfahren durfte. Ich hoffe sehr, dass ich euch mit meinen Büchern auch weiterhin Freude bereiten kann und freue mich immer, wenn ich Rückmeldung von euch bekomme.
Frage: Hast du neben dem Schreiben andere Hobbys oder Dinge die du gerne machst?
Antwort: Ich lese gern J – außerdem mag ich reisen, schwimmen, wandern und stricken. Mit meiner Lieblings-Sportart Step-Aerobic musste ich wegen Knieproblemen aufhören, aber ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass ich eines Tages einen gleichwertigen Ersatz dafür finden werde.
Frage: Wirst du dein Buch bzw. deine Bücher auf Messen vorstellen? Frankfurter Buchmesse evtl.?
Antwort: Ich bin seit 2013 jedes Jahr auf der Leipziger Buchmesse zu finden. Außerdem war ich in letzter Zeit gemeinsam mit meiner Verlagskollegin Susanne Esch auf diversen kleinen Buchmessen im Großraum Frankfurt. Das habe ich auch weiterhin vor.
Frage: Sind noch andere Bücher, Einzelbände oder eine komplett neue Geschichte in Planung? Werden wir noch mehr von dir zu sehen bekommen?
Antwort: Aber ja! Ich arbeite an mehreren Projekten: Neben weiteren Complex-West-Episoden schreibe ich an dem dritten Band zu „Staub von den Sternen“ und „Was andere nicht haben“ (Titel verrate ich noch nicht): Robin findet die Liebe seines Lebens, hat es aber nicht gelernt, mit solch tiefen Gefühlen umzugehen. Daher ist er drauf und dran, alles kaputt zu machen. Und auch seine Kinder haben ein Wörtchen mitzureden. Silvia und Nora müssen dagegen mit schweren Verlusten fertig werden und brauchen Hilfe, um darüber hinweg zu kommen. Aber beide sind davon überzeugt, dass das noch nicht alles gewesen sein kann, was das Leben für sie bereit hält. Daneben spielt Silvias inzwischen erwachsene Tochter Laura eine wichtige Rolle: Sie verliebt sich in den rätselhaften, aber äußerst attraktiven Leon.
Allererste Anfänge gibt es außerdem zu etwas ganz Neuem, nämlich meinem ersten Roman mit Fantasy-Elementen. Darin wird es um eine junge Kriminalkommissarin gehen, die über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Stück für Stück kommt sie dahinter, warum sie diese Fähigkeiten hat. Gleichzeitig wird ihr bewusst, dass sie in großer Gefahr schwebt und es scheint niemanden zu geben, der ihr helfen kann. Jedenfalls kann sie niemandem trauen… Es wird aber noch eine ganze Weile dauern, bis aus diesen Anfängen ein Roman geworden ist.
 
Frage: Wie reagierst du auf Kritik? Sowohl auf positive als auch auf negative.
Antwort: Grundsätzlich finde ich Kritik hilfreich und sinnvoll. Ich kann daraus ersehen, welche meiner Ideen gut angekommen sind und welche weniger gut. Außerdem ist es für mich wundervoll, wenn ich in Rezensionen oder Kommentaren lese, dass meine Leser(innen) in meine Geschichten „eingestiegen“ sind, dass sie verstanden haben, um was es mir ging und Spaß daran hatten, mir in die Welt zu folgen, die ich in meinem Buch beschrieben habe. Das rührt mich jedes Mal zu Freudentränen. Auch können Interessenten durch Rezensionen andere Meinungen und Blickwinkel auf das Buch kennenlernen. Und, last not least, durch Rezensionen steigt der Bekanntheitsgrad des Buches.
Negative Kritik, die konstruktiv bleibt, nehme ich sehr ernst. Ich schaue mir die betreffenden Textstellen an und überlege – je nach Kritikpunkten – ob ich sie anders, besser, treffender hätte formulieren können, ob ich sie ausführlicher hätte beschreiben oder im Gegenteil kürzer und prägnanter hätte fassen können Auch wenn ich das bei Büchern, die bereits gedruckt sind, nicht mehr umsetzen kann. Aber ich versuche bei zukünftigen Projekten, das zu berücksichtigen, was kritisiert wurde. Schwierig oder sogar unmöglich wird das aber, wenn es sich dabei um Punkte handelt, die anderen Rezensenten besonders gut gefallen haben oder wenn ich einen Charakter aus dem Buch dafür verbiegen müsste. Es wird wohl niemals gelingen ein Buch zu schreiben, das jedem gefällt. Leider.
Womit ich nichts anfangen kann, sind Verrisse mit Rundumschlägen. Wenn mir jemand beispielsweise schreibt, ich solle an meinem Satzbau oder an meinem Schreibstil arbeiten, ohne konkrete Beispiele zu nennen, habe ich keinen Ansatzpunkt, auf den ich eingehen kann. Dann nehme ich zur Kenntnis, dass diese Person meine Art zu schreiben nicht mag. Weitere Konsequenzen kann ich daraus nicht ziehen.
Generell betrachte ich Kritik – auch die negative – wie eine Art Buffet: Es ist Verschiedenes im Angebot, doch ich entscheide selbst, was ich davon annehme und was ich lieber liegen lasse.
Frage: Erzähl uns doch noch ein bisschen über dich! Was gibt es noch interessantes über dich zu wissen, was wir noch nicht ausgefragt haben? Erzähl uns doch, welches Buch du welchem Charakter empfehlen würdest (1001 Angst ist z.B. für mich nichts^^)
Antwort: Etwas Interessantes über mich? Hmmm … Ich stehe nicht gern im Mittelpunkt, höre lieber zu als zu reden, bin eher zurückhaltend und keine Small-Talk-Meisterin.
Meine Überzeugung ist, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg hat und den auch selber finden muss. Freunde und Familie können dabei unterstützen, aber niemals eigene Erfahrung ersetzen. Für mich gilt der Montessori-Satz: „Hilf mir, es selbst zu tun.“
Ich bin Optimistin, mein Glas ist immer halbvoll und niemals halbleer. Daher versuche ich auch immer, das Beste aus jeder Situation zu machen. Ich bin mir absolut sicher, dass es aus jeder Lage einen Weg zu einer Lösung gibt – vorausgesetzt, man will ihn auch finden.
Das spiegelt sich auch in meinen Büchern „Staub von den Sternen“ und „Was andere nicht haben“ wider. Es sind sehr realistische Bücher, die ganz alltägliche Situationen und Probleme schildern. Mir wurde schon öfters bestätigt, dass man die eine oder andere Figur in den Romanen zu kennen glaubt, so wirklichkeitsnah sind sie dargestellt. Wer also gern Geschichten über zwischenmenschliches Miteinander liest, in denen Gefühle, Hoffnungen Träume, Ängste sowie deren Entwicklung und Folgen beschrieben werden, der wird Freude an diesen Büchern haben. Wer ganz in die Geschichten einsteigen mag, wird herzlich lachen und an anderen Stellen ein paar Tränen in den Augen haben.
Liebe und erotische Szenen kommen in beiden Büchern vor, stehen aber nicht im Mittelpunkt des Geschehens, das heißt ich erzähle keine „typischen“ Liebesgeschichten. Wer also „moderne Märchen“ mag, in denen eine Frau ihren Märchenprinzen findet und nach einigen Irrungen und Wirrungen auch bekommt, um danach mit ihm glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Ende zu leben – der kommt bei mir nicht auf seine Kosten und sollte sich die Enttäuschung wohl besser ersparen.
„1001 Angst“ wie auch die Complex West Episoden „Ich bin Gott“ und „Eiseskälte“ sind Psychothriller und repräsentieren gewissermaßen meine dunkle Seite. Dem Grundsatz „so realistisch wie möglich“ bin ich auch dabei treu geblieben, denn alle drei Geschichten beruhen auf Tatsachenberichten, Zeitungsmeldungen und Nachrichtensendungen. Grundlage zu „1001 Angst“ waren Berichte über junge Frauen (wie z.B. Natascha Kampusch) die entführt und jahrelang in Kellerverließen gefangen gehalten wurden. Ich habe mich gefragt, was in den Köpfen der Täter vor sich gehen mag und was die Opfer wohl empfinden, was mit ihrer Psyche in der Zeit ihrer Gefangenschaft passiert. Auch bei diesem Buch wurde mir bestätigt, dass es teilweise deswegen so fesselnd und unheimlich ist, weil es die Gedankengänge so logisch und nachvollziehbar erscheinen lässt. Wer also gern spannende Psychothriller liest, wird „1001 Angst“ mögen, während zart besaitete Menschen besser die Finger davon lassen sollten. Auf der anderen Seite habe ich vor allem Wert auf die psychische Komponente gelegt und auf detaillierte Beschreibungen von Grausamkeiten verzichtet. Daher ist es für Splatter- und/oder Horrorfans eher weniger geeignet.

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